Akita – Rasseteilung

Akita – Großer Japanischer Hund / Amerikanischer Akita

Angelika Kammerscheid-Lammers schrieb die Geschichte der Rasseteilung der Akita nieder. Dank ihrer freundlichen Genehmigung darf ich den Artikel im Internet publizieren.

Darius Pollok

In diesem Zusammenhang wieder ein diskreter Hinweis auf Copyright und den Disclaimer unter „Impressum

Der FCI Vorstand hat in Argentinien am 06. Juli 2005 der erneuten Namens- und FCI Gruppenänderung für den Großen Japanischen Hund (Amerikanischer Akita) zugestimmt.

Ab 01.01.2006 sind nun in der Gruppe 5
Akita & Amerikanische Akita
somit ZWEI Rassen mit der Bezeichnung Akita.
Zwei Rassen die selbstverständlich NICHT miteinander verpaart werden dürfen!

Wer die gesamte Entwicklung der letzten 20 Jahre nicht mitbekommen hat, wird wahrscheinlich verwundert den Kopf schütteln. Im Januar 2000 die Rasseteilung, Gruppen- und Namensänderung und nun schon wieder eine Gruppen- und Namensänderung.

Was auf den ersten Blick etwas wirr wirkt, macht aber dennoch Sinn.

One-Akita? Aus Amerika, dort wurde die Rasse bislang leider immer noch nichtgeteilt, habe ich das nebenstehende Bild bekommen.
Wenn man die beiden typischen Köpfe eines Akita und eines Amerikanischen Akita so nebeneinander sieht, dann ist es wohl nicht wirklich eine Frage, dass beide Hunde im Phänotyp so unterschiedlich sind, dass es nur 2 Rassen sein können.

Um die gesamte Entwicklung nachvollziehen zu können, muss man aber die Entwicklung und die Ereignisse der letzte 20 Jahre innerhalb der FCI, unter Berücksichtigung der Entwicklung des Akita in Japan der letzten 50 Jahren, sehen.

Von der unterschiedlichen Entwicklung des Akita in Japan und den USA nach dem 2. Weltkrieg wurde vielfach berichtet, daher nur einige Anmerkungen dazu.

Tamagumo-Go
Kongo-Go
Tamagumo-Go (Foto1953)
Kongo-Go (Foto 1953)

 

Die japanische Akita Zucht konzentrierte sich nach dem 2. Weltkrieg auf Hunde vom Typ Tamagumo-Go. Dieser gilt als Ausgangshund für das neue bzw. wieder zu gestaltende Rassebild eines typisch japanischen Akita.
In der amerikanischen Zucht galt Kongo-Go, der aus einer Linie stammte, in die u.a. der Schäferhund eingekreuzt worden sein soll, als das Idealbild, auf dem die Akita Zucht in den USA aufgebaut wurde.

Unschwer zu erkennen, dass es bereits bei diesen beiden Hunden vor gut 50 Jahren schon deutliche Unterschiede im Typ gab.

 

Diese Unterschiede zwischen den beiden Akita Typen wurden im Laufe der Jahre immer größer und – zumindest war dies mein Eindruck – hat es den Japanern Ende der 80er gereicht und sie haben innerhalb der FCI auf ihr Recht gepocht, als Ursprungsland der Rasse sowohl den Typ, wie auch den Standard festzulegen.

Legacy Daisy
Koutaro Go Shirai Kennel
Legacy Daisy
Koutaro Go Shirai Kennel

Trotzdem – hätte mich vor 20 Jahren jemand gefragt, was ich davon halte, die Rasse(n) zu teilen, hätte ich sicher gesagt: Was für ein Unsinn!
In Deutschland und dem angrenzenden Ausland gab es hauptsächlich den amerikanischen Typ oder was wir dafür gehalten haben und die wenigen japanischen Akita waren zumeist klein und knochenschwach und nicht dazu angetan, einen für diesen Typ zu begeistern.
Ein weiteres Problem war, dass in Europa beide Typen vorhanden waren; sie als eine Rasse galten und deshalb verpaart wurden.
Während der gesamten 80er Jahre hat der Akita in Europa eine Entwicklung genommen, die fast alle in Europa unter der Rassebezeichnung Akita gezüchteten Hunde immer mehr von den Akita in Japan, aber auch in den USA entfernte. Oft war es lediglich die Farbe, die dazu führte, dass ein Hund dem einen oder anderen Typ zugeordnet wurde.
Nimmt man den FCI Standard des Akita als Beispiel, musste man feststellen, dass viele Akita in dieser Zeit große Ohren, runde Augen, zu kurzes Haarkleid, eine schlecht gerollte Rute und Farben aufwiesen, die nicht mit dem FCI Standard übereinstimmten.

Bei dem Amerika Akita waren die Fehler eben so zahlreich. Große Ohren, Falten, zu kurzes Haarkleid, schlecht gerollte Rute, Gebäude von schwacher Struktur, mangelhafte Knochenstärke oder unförmiges Gebäude.
Alles gehörte zum „normalen“ Erscheinungsbild des in Europa gezüchteten Akita in dieser Zeit.
Wenn man sich die Ahnentafeln dieser Hunde angesehen hat, konnte man feststellen, dass beide Akita Rassen (Japan und USA) dort ihre Spuren hinterlassen haben.
Im Ergebnis hatte man aus heutiger Sicht Nachzuchten, die weder in das Rassebild des japanischen Akita, noch in das Rassebild des amerikanischen Akita wirklich hineinpassten.

Ende der 80er/Anfang der 90er wurde der Japan Kennel Club aktiv. Die Entwicklung des Akita außerhalb Japans hatte für den JKC Formen angenommen, die er so nicht weiter hinnehmen wollte. Das erste große Informationsforum in Europa bot sich dem JKC zur Weltsiegerschau 1991 in Dortmund. Damals waren Herr Kariyabu, Herr Awashima und Herr Kuroki in Dortmund und haben für den Tag nach der Weltsiegerschau die Einladung des Akita Club angenommen, um in Hamm-Rhynern einen Vortrag über den „richtigen“ Phänotyp des japanischen Akita zu halten.
Aki, Akira und Anne
Aki, Akira und Anne 1985

Zu diesem Treffen waren eine Vielzahl Besucher aus dem Ausland zu Gast und es kam zu sehr emotionalen Diskussionen zwischen den Teilnehmern. Die Züchter/Besitzer aus Frankreich und Italien standen konträr zu den Züchtern und Besitzern aus Deutschland, den Niederlanden oder Skandinavien. In Italien und Frankreich hat der reine Japantyp immer schon vorgeherrscht, während in den anderen Ländern ziemlich viel gemixt wurde.

Auch mir ist es bis Ende der 80er schwer gefallen den Japan
Akita zu akzeptieren, stellte er doch in meinem Augen in der Regel nicht das durch den Standard vorgegebene Rassebild dar. Zu viele Vertreter der Japan-Linie waren zum damaligen Zeitpunkt knochenschwach und klein.
Yuki - Raki de Alicia - Bushido
Empire’s Yuki – Raki de Alicia – Bushido aus Chiyoda Ku 1987

Bis 1989 hatten wir mit Riko und Budo zwei kräftige Rüden die noch aus den Linien der Japan Importe Ende der 60er, Anfang der 70er abstammten, sowie die beiden Hündinnen Raki und Yuki aus den USA.
Erst als 1990 Chibi (Daigoh aus Juntaidoh) aus Japan dazu kam, hat sich meine Sichtweise langsam verändert. Verändert deshalb, weil ich einen Japanimport ständig im direkten Vergleich zu USA Importen sehen konnte.

Cibi
Wer beide Rassen selbst gehalten hat, wird sicher bestätigen, dass man einen richtigen japanischen Akita und einen richtigen amerikanischen Akita nicht als eine Rasse bezeichnen kann.
Kopftyp, Gebäude, Haarkleid, alles unterschiedlich. Im Verhalten habe ich keine besonderen Unterschiede feststellen können.
Wenn überhaupt, würde ich die japanischen Akita als etwas aktiver einstufen.Zurück zum Weg, der zur Teilung der Rasse geführt hat. Der JKC, in Person Herr Kariyabu, hat die Weltausstellung 1991 in Dortmund und das anschließende Treffen mit dem Akita Club als so positiv empfunden, dass Lutz und ich gebeten wurden 1993 die erste Spezialzuchtschau des Japan Kennel Club in Europa zu organisieren.
Chibi

Dies haben wir im Rahmen der VDH Europasiegerschau 1993 getan und mit der Meldezahl von 300 japanischen Hunden, davon 177 Akita, war diese Ausstellung sicherlich ein großer Erfolg für den JKC.
Diese Ausstellung hatte einzig und allein den Sinn, den Japanern einen Überblick über die Qualität der japanischen Hunde in Europa zu geben und gleichzeitig den Besitzern japanischer Rassen das gewünschte Rassebild der Japaner zu vermitteln.

Die JKC Vertreter sind damals aus Europa mit der Vorstellung abgereist, dass es kurzfristig in der FCI nur noch einen Akita Typ geben darf, nämlich den japanischen Akita Typ!

– Die ersten Auswirkungen trafen die Züchter bereits 1992 mit der Anweisung der FCI an die Mitgliedsländer, in der die schwarze Maske als Fehler angesehen werden sollte und Abzeichen auf weißem Untergrund (Pinto) für unerwünscht erklärt wurden.
– Mit der Standardänderung 1995 wurde die dunkle Maske und Pinto beim Akita als Fehler eingestuft. Gleichzeitig erging die Anweisung der FCI, dass Schwarzmasken kein Vorzüglich mehr bekommen dürfen!

Damit war für uns klar, dass der JKC seinen eingeschlagenen Kurs beibehalten wollte. Aus diesem Grund hat der damalige AC-Vorstand beschlossen, den bereits eingeschlagenen Weg der „weichen“ Umstellung des Rassebildes zu forcieren, ohne das die vorhandenen Hunde von heute auf morgen aus der Zucht genommen werden mussten.
„Weich“ bedeutete, Vorgaben bei den Verpaarungen zu machen, um so eine Veränderung des Rassebildes in Richtung Japan-Akita zu erreichen und damit für das erwartete Verbot der Amerika-Akita innerhalb der FCI gewappnet zu sein.
Enjuko
Enjuko von Hammona Ken
mit 9 Monaten 1988

Andere Länder sind einen anderen Weg gegangen. So hat Frankreich von einem Tag zum anderen ein Zucht- und Ausstellungsverbot für alle Akita amerikanischen Typs erlassen. Akita amerikanischen Typs die noch in der Woche zuvor V 1 und BOB gelaufen waren, wurden bei der nächsten Ausstellung disqualifiziert.
Andere Länder haben überhaupt nicht versucht Einfluss auf die Zucht zu nehmen und hatten dadurch im Jahre 2000 Probleme bei der Phänotypbestimmung Hunde zusammen zu bekommen die dem einen oder anderen Typ deutlich zuzuordnen waren.

1996 fand in Tokio eine Besprechung der Akita Clubs statt. Eingeladen dazu waren die Vertreter der Akita Clubs aus Europa, den USA, Australien und Südamerika.
Der Akita Club war durch Susanne Faust und mich vertreten. Dort wurde heftig und kontrovers diskutiert was denn nun der „richtige“ Akita sei, ob man die Varietäten miteinander verpaaren darf, ob Japan als Herkunftsland und FCI-Standardgebendes Land darauf bestehen kann/darf, dass durch Änderung der Standardvorgaben praktisch ein Zuchtverbot für die amerikanischen Akita erlassen wird.
Eine Einigung konnte natürlich nicht erzielt werden. Dafür lagen die Einstellungen zu weit auseinander. Ziel des JKC war es aber weiterhin innerhalb der FCI nur noch den japanischen Akita Typ zuzulassen.

Daigoh of Juntaidoh
Am 08.11.1998 haben Lutz und ich den 2. Akita-Welt-Kongress im Auftrage des JKC und eine Gemeinschaftsschau für Akita des Japan Kennel Club und des Akita Club in Hamm organisiert.
Teilnehmer waren auch diesmal neben den Vertretern Japans und der europäischen Vereine wieder Vertreter aus den USA, Brasilien, sowie Dr. J.-M. Paschoud als Mitgliedes der FCI Standardkommission.
Daigoh of Juntaidoh – 1994

Im November 1998 haben die Vertreter Japans erstmals offiziell geäußert, dass sie sich vorstellen könnten, innerhalb des FCI beiden Rassen Raum zu lassen und die Rasse in den Akita und in eine weitere Rasse (eine Vorstellung, welchen Namen diese Rasse haben könnte, gab es damals noch nicht) aufzuteilen. Am Ende der „Hammer Tage“ wurde beschlossen:
– der japanische Typ bleibt weiter die Rasse Akita
– der amerikanische Typ soll eine eigenständige Rasse werden, einen neuen Namen und einen eigenen FCI Rassestandard erhalten und
– künftig eine Rasse der FCI – Gruppe 2, Sektion 4 (ohne Arbeitsprüfung) sein

Vom 03.-06.06.1999 fand in Mexiko die F.C.I.-Generalversammlung im Rahmen der Welthundeausstellung statt. Dort wurde beschlossen:
– Der in den USA entwickelte sogenannte Amerikatyp erhält den Namen „Great Japanese Dog“ und wird in der F.C.I.-Gruppe 2 geführt. Für die Dauer von 5 Jahren erhält die Rasse in Klammern den Zusatz „vormals Amerikanischer Akita“.
– Für den (Japan) Akita wurde gleichzeitig eine Standardänderung verabschiedet. Ab 01.01.2000 galten Pinto und eine dunkle Maske/ein dunkler Fang als disqualifizierende Standardfehler.
In Mexiko wurde durch die FCI zudem beschlossen:
¨ die Rasseteilung zum 01.01.2000.
¨ dass Japan als Herkunftsland der Rasse innerhalb der FCI für den Standard verantwortlich zeichnet,
¨ die USA als Entwicklungsland dieses Typs Akita anzuerkennen und den Rassenamen „Großer Japanischer Hund“ für die Dauer von fünf Jahren mit dem Zusatz „vormals sog. Amerika Akita“ zu versehen.
– Alle Akita in den FCI Ländern sollten einer Phänotypkontrolle unterzogen werden. 3 FCI Zuchtrichter sollten dann entscheiden, welchem Typ der Hund zuzuordnen ist. Wenn Einigkeit erzielt wurde, wurde die Hunde als „Akita“ oder „Großer Japanischer Hund“ eingestuft. Konnte keine Einigung erzielt werden, wurde die Ahnentafel des Hundes eingezogen und er galt keiner Rasse mehr zugehörig.

Lutz hat nach Bekanntgabe der Entscheidung im MF geschrieben: „Auch wenn wahrscheinlich nicht jeder ganz glücklich mit dieser endgültigen Entscheidung der F.C.I. ist, setzt die Entscheidung doch einen Schlußpunkt unter eine jahrelange und zum Teil sehr
emotional geführte Diskussion.“Dass auch diese Entscheidung wieder zu mehr oder weniger großem Ärger in den einzelnen Ländern geführt hat, kann man sich sicher leicht vorstellen
Raki und Budo
Raki und Budo 1987 an der holländischen Nordsee

Wer bekommt schon gerne von einem auf den anderen Tag gesagt, dass sein als Rassehund „Akita“ gekaufter Hund nun eine andere Rasse oder gar keine Rasse mehr sein soll.
Aber – die Trennung musste vorgenommen werden, auch wenn sie Aufgrund der zahlreichen Mischtypen in Europa nicht einfach war.

Hammona Ken
Die Trennung wurde von den Klubs auch unterschiedlich gehandhabt:
In Dänemark mussten alle Akitas, sowohl japanischen, als auch amerikanischen Typs einem Formwertrichter vorgeführt werden, dieser entschied welcher Rasse der Hund zuzuordnen war.
In Österreich und Deutschland mussten nur die Hunde, die aufgrund ihrer Farbe und ihres Körperbaus dem amerikanischen Typ entsprachen vorgestellt werden, damit sie der „neuen“ Rasse zugeordnet werden konnten.
Hammona Ken Welpe 1987

Am 06.06.2001, fast ½ Jahr nach der Teilung der Rasse Akita in „Akita“ und „GJH“ kam die nachfolgende Email von Carola Biermann:

An den Akita Club Vorstand
Herrn Lutz Lammers
Hamm Siedlinghausen, den 06.06.2001
Betreff: Betreuung von Great Japanese Dog durch den ACSehr geehrter Herr Lammers,
im letzten Monat habe ich meine Hunde als GJD beim VDH registrieren und eintragen lassen. Da im VDH für GJD noch kein Club besteht, gehören sie dort zu den „unbetreuten Rassen“.
Ich weiß, dass diese Hunde vor der Rasseteilung immer durch den AC betreut wurden. Deshalb möchte ich anfragen, ob die Möglichkeit besteht, dass der AC auch in Zukunft wieder diese Rasse betreuen wird?
Auf eine erfreuliche Antwort hoffend verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
gez. Carola Biermann

Ich muss gestehen, dass ich Carola bei allen Fragen zwar gerne Hilfestellung gegeben habe, ich von der Idee, die Rasse wieder zu betreuen, aber anfänglich nicht ganz so begeistert war wie Lutz.
Für Lutz war es selbstverständlich, dass der AC die Rasse Großer Japanischer Hund (vormals Amerikanischer Akita) nach deren Anerkennung als eigenständige Rasse übergangsweise wieder betreuen sollte, zumal der AC bis zur Rasseteilung ja auch beide Varietäten vertreten hat und in den Anfangsjahren des AC überwiegend der Amerikanische Akita Typ gezüchtet und gehalten wurde.
Nach ausgiebiger Diskussion im Vorstand, wurde die „Aufnahme der Rasse Großer Japanischer Hund in den AC“ auf die Tagesordnung zur Jahreshauptversammlung 2001 gesetzt.

Am 29.09.2001 haben die AC-Mitglieder nach kontroverser aber sachlicher Diskussion mehrheitlich beschlossen, dass der AC zukünftig auch den GJD vertritt, zumindest bis die Rasse über eine entsprechende
Anzahl an Hunden, Züchtern und Personen verfügt um einen eigenen Verein im VDH zu stellen.

Am 01.10.2001 hat Lutz den VDH angeschrieben, den Beschluss der AC Mitgliederversammlung mitgeteilt und gleichzeitig die Rassevertretung für Akita und GJH im VHD beantragt.

Hammona

Der VDH hat dem Akita Club darauf hin umgehend die Anerkennung zum Zuchtbuchführenden und Rassebetreuenden Verein im VDH für die Rasse „Großer Japanischer Hund (vormals Amerikanischer Akita)“ erteilt.

Neben Carola Biermann waren Kerstin und Roland Bergmann, sowie Britta
und Karlheinz Zimmermann die GJH Mitglieder/Züchter der 1. Stunde
Gut 4 Jahre nach der „Wieder“ – Aufnahme der Betreuung des Großen Japanischen Hundes durch den Akita Club haben wir nun den erneuten
Namenswechsel und FCI Gruppenwechsel.

Agenor „Anton“ beim Besuch der AC Clubsiegerschau in Hamm-Rhynern am 30.09.2001

Derzeit kann ich nur Vorteile in dieser Regelung sehen.

– Akita und Amerikanische Akita werden ab Januar wieder am gleichen Ausstellungstag und in der gleichen FCI Gruppe gerichtet. Das spart den Vereinen Zeit, Geld und Organisationsaufwand.

– Die Besitzer des Amerikanischen Typs brauchen nicht mehr über den ungeliebten Namen „Großer Japanischer Hund “ diskutieren.

– Wenn beide Rassen nacheinander am gleichen Tag und im gleichen Ring gezeigt werden, müssen die Unterschiede zwischen beiden Rassen auch dem letzten Zweifler deutlich werden. Darüber hinaus sollte zu sehen sein, dass es sich für beide Rassen lohnt, wenn nur innerhalb der jeweiligen Rasse und mit typvollen Zuchtpartner aus den Ursprungsländern oder deren Nachzuchten gezüchtet wird.

Ich hoffe, dass die Bezeichnung „Amerikanischer Akita“ mithelfen kann, dass sich auch die Nicht-FCI-Länder, speziell die Mitglieder des Akita Club of America, schneller entschließen können, ebenfalls die notwendige Rasseteilung vorzunehmen.
In Großbritannien hat der Kennel Club dies zum 01.01.2006 beschlossen!

Wenn ich auf die letzten gut 25 Jahre zurückblicke, muss ich zugeben, dass sich meine Ansichten über den Akita, die Mixtypen, den Japanischen Akita und den Amerikanischen Akita immer wieder geändert haben.
Ich habe in diesen 25 Jahren aber auch immer wieder eine Fülle von neuen Informationen bekommen, die einen Meinungs-Stillstand gar nicht erlaubt hätten.
Ein ganz besonderer Dank muss an dieser Stelle an Shinya Kuroki gehen, der bereits Ende der 80er den Mitgliedern des AC erste Informationen aus dem Herkunftsland vermittelt hat.
Zu danken ist aber vor allem Toyosaku Kariyabu, der seinen ganzen Einfluss als JKC Präsident, später JKC Ehrenpräsident, Vorsitzender der Asien Kennel Union und FCI Vorstandsmitglied für die Rasse Akita eingesetzt hat. Ohne seine Initiative und seinen Einsatz für den Akita hätten wir wahrscheinlich bis heute viele Informationen nicht oder nur unvollständig erhalten.

In Wertschätzung beider Akita Typen bin ich aus heutiger Sicht sehr zufrieden, dass wir die Rasseteilung haben und es in der FCI einen (Japanischen) Akita und einen Amerikanischen Akita gibt.

Beide Rassen haben wunderbare Rassevertreter und ich bin auch heute noch sehr dankbar, dass wir unser Leben für einige Jahre mit den Mädels Raki und Yuki aus den USA und meinem Chibi aus Japan teilen durften.
Gleiches gilt natürlich auch für unsere anderen Akita und die Hunde unserer Akita Freunde. Ich möchte keinen dieser Hunde missen. Jeder hat/hatte seine eigene, unverwechselbare und liebenswerte Persönlichkeit.

Von daher hoffe ich für beide Rassen, dass sie sich in Deutschland positiv und in enger Anbindung an den Phänotyp des Ursprungslandes weiterentwickeln.

Angelika Kammerscheid-Lammers