Akita Scherze

Akita-Schlaumeier

Cousin Mark mit seiner Frau und damals vierjährigem Töchterchen kamen zu Besuch.

Sie sahen Kari zum ersten mal (aber umgekehrt auch!). Kari war von der Kleinen sichtlich begeistert. Für sie ungewöhnlich vorsichtig spielte Kari mit Vivien. Nachts schlich sich Kari in das Gästezimmer, stellte sich neben Viviens Bett und beobachtete das schlafende Kind. Mark wachte auf und stand auf, um nach dem Rechten zu schauen.

Alles war in Ordnung, er machte kehrt und wollte wieder in Schlaf versinken. Dicke Überraschung! Unser Akita-Schlaumeier lag inzwischen in seinem Bett und gab vor tief zu schlafen! Gut ausgestreckt, gemütlich-lässig an Marks Gattin angekuschelt, unempfindlich gegenüber Bitten und Drohungen…

Frage: wie wird man einen frechen, knapp 30 kg schweren,  unbekannten Hund im eigenen Bett los? Ich weiß es nicht, Mark weckte mich nicht…
Vivi mit KAri

 

Linie

Ein ganz normaler Spaziergang

Ein Tag vor Silvester, Hektik, Vorbereitungen… Winterwetter -es regnet.  Man redet gerade im Fernsehen über die Klimaerwärmung.

Es ändert nichts daran, dass die Akitas auch abends raus müssen. Ich  ziehe mich „zwiebelartig“ an, regenfeste Jacke drüber, Mütze auf den Kopf.  Halsbänder um die Hundehälse, Leinen dran, fertig zum Ausflug. Wir gehen raus, es regnet. In Strömen. Nach den ersten zehn Schritten ist die Brille beschlagen, Bärchen bleibt stehen, er will nicht weiter, Kari, schlecht gelaunt, zieht zielstrebig vorwärts. Meine Arme an den Leinenenden werden immer länger. Endlich gelingt es mir Bärchen zu überzeugen kurze Pinkelrunde zu absolvieren.

Also, schnell auf unser Spaziergelände, Hunde frei lassen, nasse Hände in die Jackentaschen. Meine Haare unter der Mütze werden langsam nass. Nur zehn Minuten, bloß nicht länger, die Akitas mögen´s auch nicht. Zigarette anzünden, nach fünf Minuten, vier durchnässten Zigaretten und zwei Feuerzeugen gelingt mir das.

„Kari, laufe nicht so schnell! Bärchen, schneller bitte, die Steine darfst du im Trockenen beschnüffeln!“. Die Brille ist längst beschlagen, der Regen läuft schon hinter den Kragen, igittigitt. „Kari, warte! Bärchen, beweg‘ dich, du Faulenzer!“. Es ist dunkel, mit Kari warten wir auf Bärchen. Auf der Brille läuft das Wasser runter, ich sehe alles vierfach! Unter der regenfesten Jacke spüre ich die erste Feuchte, von der Mütze kriege ich reichlich Wasserströme ins Gesicht. „Bärchen, beweg‘ dich!“. Er kommt. Laaannnggggssssaaaamm…  DUUUU…..!!! Hinter meinem Kragen fließt ein dicker Wasserstrahl den Rücken entlang… „Kari, WARTE!!!!!“. Sie wartet auf mich, dann auf Bärchen. Der nimmt sich Zeit…

Meine Unterwäsche ist eindeutig nass. Klasse, Bärchen latscht endlich heran, wir können weiter. In meinen wasserdichten Schuhen quatscht Wasser. Mittlerweile habe ich Gänsehaut, die regenfeste Jacke ist durch, Unterwäsche nass, das Zigarettenpäckchen verfließt in der Tasche, die Brille ist beschlagen wie schon zuvor, ich trete tief in die Matsche. „Kari, warte! Du gehst mir auf den Nerv!“. Bärchen muss unbedingt einen Stein markieren, kommt laaaannnnggggssssaaaammm nach… Jetzt auf den Rückweg, aber dalli! Nach einer Stunde erreichen wir unser Heim. Alle rein, schnell!

Die Hundetücher warten schon, ich werfe die „regenfeste“ Jacke in die  Dusche, schnell die Tücher greifen! Zu spät… Kari schüttelt sich ausgiebig durch… NEINNNN! Zu spät… Die Wände darf ich morgen streichen, bevor die Gäste kommen, Silvester feiern. Mit einem Tuch in der Hand werfe ich mich in Richtung Bärchen, zu spät… Er schüttelt sich auch. OK, heute noch trockne ich die Wände mit Föhn, streiche doppelt, egal! Schnell die Hunde abtrocknen, Rücken, Bauch, Kopf, Pfoten. Hauptsache systematisch, gründlich. Nacheinander verschwinden die Akitas in ihren Lieblingsecken.

Endlich darf ich mich auch trocknen, die Unterwäsche umziehen, „regenfesten“ Jacke und Schuhe in der Dusche aufhängen. Vielleicht sind sie morgen Früh trocken genug. Ich schaue nach den Akita, aus beiden steigt Dampf auf, beide liegen in Wasserpfützen… Auf meinem neuen Parkett!

Bärchen steht auf und neben einer Steckdose schüttelt er sich ordentlich durch. Lauter Knall, Strom aus… Bärchen schaut überrascht nach mir, was ich da wieder gemacht habe! OK, diese Wand werde ich morgen auch streichen. Im Lichtstrahl der Taschenlampe sehe ich Kari liegt seelenruhig in der Wasserpfütze.

Nach einer halben Stunde habe ich wieder Strom im Haus. Uuups, fast Mitternacht! Die Wasserpfützen beseitigt meine Frau, ich gehe mit Schüttelfrost ins Bett. Die Gäste dürfen morgen unten feiern, ich habe meine Aspirin-Tabletten auf dem Nachttisch und ein Buch unter dem Kissen. Lesen kann ich sowie so nicht – vom Fieber ist die Brille beschlagen…

Mögen mir alle Leser verzeihen, dass ich von der „feuchten“ Runde keine Fotos liefern kann; die wasserdichte Kamera hat Kari vor ein paar Monaten in die Schnauze bekommen…