Juckreiz

Bayu

Baiu klein

Wir waren in Erfurt auf einer Hundeausstellung. Etwa eine Woche später kratzte sich Baiu auffällig häufig und verlor viele Haare. Unser erster Verdacht war, dass wir nicht nur einen Pokal nach Hause gebracht hatten, sondern auch die Flöhe. Wir gingen zum Tierarzt dieser konnte keine Flöhe feststellen. Sie bekam eine spezifische Injektion (Cortison) gegen den Juckreiz und gegen das starke Abhaaren sollten wir Becel Diätmargarine füttern. Der Juckreiz verschwand, aber nur für 4 Tage!!

In voller Pracht

Fast Zeitgleich begann es bei uns zu Blühen. Hatte Baiu eventuell eine Blütenstauballergie? Wir achteten nun verstärkt; wie das Wetter war und wie viel Blütenstaub sich durch die Luft trieb und wie stark Baius Juckreiz war. Es wurde statt besser immer schlimmer. Wir wurden immer ratloser. Daraufhin telefonierte ich mit Baius Züchterin und sie riet mir massiv von einer erneuten Cortisonspritze ab. Sie hätte viel eher den Verdacht, dass Baiu auf das Futter allergisch reagiert. Wir berieten uns und ich kaufte am selben Tag anderes Futter. Trotz anderem Futter blieb der Juckreiz hartnäckig an Baius Körper.

Charme

Aus lauter Verzweiflung reinigten wir die Teppichböden mit Ökoputzmittel und hatten die Hoffnung, dass wir somit alle Milben, Gifte etc. vertrieben haben und somit auch der Juckreiz verschwindet.

Einige Tage später lernte ich einen anderen Akita – Besitzer kennen. Ich beschrieb ihm die Symptome / Stuhlgang und er vermutete, dass Baiu zu wenig tierische Fette bekommt. Er war der Meinung, dass wir Baiu mehr tierische Fette, Vitamin A, Hefeflocken und Mineralien zufüttern sollten, um so die Vitalität der Haare und Haut zu verbessern. Baiu bekam nun alle Zusätze, aber leider wurde es nicht besser. Baiu kratze sich ständig, verlor Haare und sie tat uns unendlich leid. Mittlerweile lagen unsere Nerven blank und wir wurden von Tag zu Tag ratloser.

Nun suchte ich auf anraten meiner Freundin eine Tierheilpraktikerin auf. Die Diagnose der Tierheilpraktikerin lautete, dass Baius Nieren und Leber (auf Grund einer Narkose, Antibiotikum und anderer Arznei) nicht 100%ig arbeitet und da die Ursache des Juckreizes zu suchen sei. Des Weiteren konnten wir Baiu zwei Monate nach der Läufigkeit nicht mehr alleine lassen, sie bellte und biss alles kaputt. Die Tierheilpraktikerin erstellte mit verschiedenen Homöopathischen Mitteln einen Behandlungsplan. Wir waren sehr skeptisch, ob diese Kügelchen und Tröpfchen Baiu von ihrem Juckreiz befreien werden.

Tatsächlich wurde der Juckreiz etwas besser, jedoch nicht so, dass wir sagen konnten, Baiu wäre geheilt. In einem Telefonat mit der Tierheilpraktikerin, erfuhr ich, dass sich die Niere schubweise entgiftet und es dadurch zu Verbesserungen und Verschlechterungen kommen kann.

Daraufhin las ich auf der Akita Homepage etwas über die Ausschlussdiät und wandte mich gleichzeitig an das Akita- Forum und suchte Kontakt zu anderen Akita Besitzern, die bereits Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt hatte. Ich kochte nun nach der Ausschlussdiät für Baiu und hoffte, dass der Juckreiz verschwand. Nur wusste ich nicht, dass ich bestimmtes Gemüse, wie Bohnen, Erbsen und Paprika nicht in einer Ausschlussdiät verwenden sollte und somit war dieses Unterfangen fast sinnlos.

Per E-Mail fand ich zu einem anderen Akita- Besitzer Kontakt, der bereits leider sehr viele Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt hatte und mir sehr viele gute Tipps, Erklärungen, Anregungen geben konnte. Nach einigen Mails hin und her, telefonierten wir und wir gingen verschiedene Möglichkeiten durch. Im Gespräch ergab es sich nun, dass er mich fragte, ob ich eine Brille hätte und ob ich nun mal mit der Brille durch Baius Fell fahren könne. Kein Problem ich tat es, er fragte nach: Und gibt es auf deiner Brille Spuren? Nein, antwortete ich und er: Vielleicht hat sie nur zu trockene Haut probier es mal mit dem Ölbad nach Michael Rampack!

Am selben Abend las ich alles auf der Akita- Homepage über Michael Rampacks Ölbad. Am nächsten Morgen ging ich gleich los, um mir Johanniskrautöl und das Shampoo von Virbac zu besorgen. Die Frau in der Apotheke hielt mich für absolut durchgeknallt und meinte, so etwas Schwachsinniges hätte sie noch nie gehört. Ich lies mich jedoch nicht davon abbringen. Was hatte ich denn für Alternativen? Ich bat um Asyl im Schrebergärtchen meiner Schwiegereltern und ölte Baiu von Kopf bis Fuß ein es war ein Kampf. Ich triefte von Kopf bis Fuß vor Öl, Baiu versuchte ständig sich abzuschlecken und sich im Gras zu wälzen. Irgendwie hielten wir die zwei Stunden durch. Anschließend wusch ich das Öl mit diesem Shampoo wieder ab. Baiu kratzte sich nicht mehr. Wir waren fassungslos und warteten und warteten und warteten und nichts passierte! Wir waren so glücklich und konnten es kaum fassen, dass die Lösung für Baius Leiden so einfach war.

Akitaglück

Als logische Konsequenz fütterten wir nun vermehrt tierische Fette und täglich Lachsölkapseln. Der Juckreiz war verschwunden, doch nun hatten wir das nächste Problem. Baius Analdrüsen waren ständig verstopft und wir suchten wöchentlich den Tierarzt auf und ließen die Analdrüse auszudrücken. Wir überlegten uns bereits, ob wir eine 10 er Karte zum Ausdrücken kaufen sollten, damit es billiger wird. Doch die Tierheilpraktikerin riet uns auch bei diesem Leiden, Baiu ein bestimmtes homöopathisches Mittel zugeben. Doch eines Tages hatten wir die Zusammenhänge erkannt. Baius Stuhlgang wurde durch die Lachsölkapseln weicher und somit entleerte sich die Analdrüse nicht mehr.

Wir ließen die Lachsölkapseln weg und siehe da, der Stuhlgang wurde wieder fester und das Problem mit der Analdrüse verschwand. Mittlerweile bekommt Baiu wieder herkömmliches Trockenfutter mit zusätzlicher Fleischbeilage was sie natürlich ganz klasse findet. Eine Zink- und Kieselerdekapsel darf dabei nicht fehlen! Da Baiu das Selbstgekochte Futter liebt, kochen wir nun ab und an für sie. Zum Selbstgekochtem bekommt sie zusätzlich mit Zink, – Kieselerdekapseln, Vital Mineralien und Hefeflocken. Weiterhin bekommt Baiu die homöopathischen Mittel, bis ihr Immunsystem in Ordnung ist.

 

An dieser Stelle möchte ich mich bei Allen bedanken, die uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Ein herzliches Dankeschön!!!!!!

Carmen Wohlfarth, 15.August 2003

 

Linie

Loba

Loba, unser kleiner Wirbelwind wird im Mai 3 Jahre alt. Sie ist ein brindle Akita genau wie ihr Papa, der auch bei uns lebt. Papa Haikan ist kerngesund, 5 Jahre alt und manchmal ein richtiger Kasper. Er ist absolut der Boss und wenn Loba, die fresche Kröte es mal wieder übertreibt, bekommt sie ganz schön einen auf den Deckel.

Lobas Krankheitsgeschichte fing an, als sie 1 1/2 Jahre alt war. 2 Wochen nach der Impfung, wir waren gerade in Italien, fing sie an sich an der Schnauze zu kratzen. Die Lefzen, die normalerweise schwarz sind, depigmentierten und wurden rot.

Depigmentierung

In Italien bekam ich Kortison was den Juckreiz nahm – aber wirklich besser wurde es nicht.

Es wurde eine Blutentnahme vorgenommen, der Schilddrüsenwert bestimmt und ein Sarkoptestest gemacht – alles negativ. Im Dezember wurde sie läufig und ihre Schnauze sah fürchterlich aus. Wir behandelten sie homöopathisch, was auch zu keinem Erfolg führte. Im März machten wir einen Allergietest und sie reagierte auf Hausstaub- und Vorratsmilben positiv.

Also stellte ich das Futter um und kochte nur noch für sie. Natürlich klaute sie immer wieder auch die Reste von Haikan, dass zwar eine kleine Besserung eintrat – aber sie kratzte sich immer wieder. Im Mai – mittlerweile behandelten wir seit 8 Monaten ohne einen richtigen Erfolg setzte sich ein Pilz auf ihre offenen Stellen an der Schnauze, den wir mit Nizoral behandelten. Nach 2 1/2 Wochen war der Pilz verschwunden und der Juckreiz weg – ich war überglücklich.

Pilz

Dieser Zustand hielt an bis zum August – sie fing an sich wieder zu kratzen, bekam eine Blasenentzündung und Durchfall. Das ließ sich behandeln – aber der Juckreiz blieb.

Nachdem sie alle 4/5 Monate läufig wurde und danach scheinträchtig war, entschloss ich mich nach ihrer letzten Scheinträchtigkeit im Dezember, sie kastrieren zu lassen. Am 18. Dezember war es dann soweit. Ich bin froh, dass wir es gemacht haben, denn die Eileiter waren entzündet und die Eierstöcke waren durch Zysten auf die doppelte Größe gewachsen. In der Narkose haben wir dann auch eine Hautstanzung an der Schnauze vorgenommen.

Die OP hat sie gut überstanden – ich dache eigentlich das es schlimmer sei Der Nachteil war, dass durch den Stress der OP und die Narkose der Juckreiz für sie unerträglich wurde. Wenn es sonst nur die rechte Seite war die fürchterlich juckte, so war es nun beidseitig. Es war so schlimm und die Schnauze so blutig, dass sie nur noch mit Trichter rumlaufen konnte. Tag und Nacht. Da die Weihnachtsfeiertage waren, musste ich mir selbst helfen und machte ihr Prurivet (juckreizstillend) und Propolis auf die Schnauze.

Gleich nach den Feiertagen war ich in der Praxis und wir akupunktierten Loba. INNERHALB VON 24STD. REDUZIERTE SICH DER JUCKREIZ DRASTISCH UND NACH 48STD. WAR DER JUCKREIZ VERSCHWUNDEN – NUR DURCH DIE AKUPUNKTUR. Danach behandelten wir sie mit Silicur (Leber), Berberis und sie bekam Zink. Nach 6 Tagen hatte sie wieder einen Schub – das Zahnfleisch war dunkelrot und sie kratze sich wieder. Also war ich wieder in der Praxis und sie wurde wieder Akupunktiert.

Das ist jetzt 3 Wochen her und sie hat seit der Zeit nicht mehr gekratzt. Die Depigmentierung geht zurück und die Lefzen werden wieder schwarz. Mit Silicur und Berberis habe ich eine Kur von 14 Tagen gemacht – Zink bekommt sie immer noch. Ich koche ihr Kartoffel/Reis und Gemüse, was zu einem Brei zerkleinert wird. An Gemüse verwende ich alles, außer Kohl. Dazu kommt Fleisch, Fisch oder Rinti-Dosenfutter

Ich hoffe, dass wir durch die Akupunktur und das Zink einen Weg gefunden haben, den fürchterlichen Juckreiz den Loba hatte in den Griff zu bekommen und dass es weiterhin so aufwärts geht wie bisher

Helga Drogies, 21.Januar 2003