Hobbys

Akita lieben die Jagd!

Unsere Diskussionen mit Kari über ihren Jagdtrieb waren echt filmreif; durch das nur vom Horizont begrenzte Feld düst im Zick-Zack ein Hase, dicht gefolgt von einem jungen Akita, dahinter in gebührendem Abstand das Herrchen in versuchtem Galopp. Noch weiter dahinter jagen Herrchens Herz und Lunge und versuchen Anschluss zu halten…  Zum Glück wurde dieser „Spaß“ fotografisch nicht dokumentiert, daher bleibt es unser wohl gehütetes Geheimnis, wie lange nach solchen Verfolgungsjagden der Mensch nach Luft ringen und die zitternden Beine beruhigen muss. Dies zudem auf dem Boden liegend, meist ohne den jungen Akita geschnappt zu haben… Der wiederum kommt hopsend nach einer Viertelstunde von der missglückten Jagd zum Herrchen zurück, fröhlich, fit, unschuldig.

Letztendlich wurde ein Kompromiss geschlossen: Rot- und Schwarzwild werden nicht gejagt, Hasen ebenso. Bäuerliches Vieh wie Kühe, Ziegen, Schafe, Pferde sowie verschiedene Eierleger sind tabu!
Mäuse allerdings sind zur Jagd frei gegeben, es wird auch ausreichende Zeit für diese Zwecke zur Verfügung gestellt. Erstaunlicherweise hält diese wackelige Vereinbarung immer noch stand!
Maeusejagd

Einen Akita bei der Jagd zu fotografieren, ist eigentlich nicht möglich; das scheinbar trottelige Bärchen verwandelt sich in einen echten Räuber, dessen blitzartige Bewegungen ein Auge kaum wahrzunehmen vermag. Nach vielen Versuchen ist es uns gelungen, nur wenige Jagdszenen (laut Vereinbarung – nur Mäuse!) mit der Kamera festzuhalten und auch die nicht gerade in bester Qualität.

Die Jäger (die richtigen, mit Flinte, Fernglas und Hut) darf ich enttäuschen; ein Akita bellt sehr selten, daher zeigt er das gestellte Wild gar nicht! Er will seinen Spaß ganz alleine für sich haben…

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Fressen – was für ein Unwort!

Das ist eine ziemlich unglückliche Abkürzung für das Sorgetragen für die ausreichende Zufuhr von Kalorien, Vitaminen und Mineralien in penibel geprüfter Zusammensetzung als Grundlage für das allgemeine Wohlergehen. Auf diesem Gebiet hat uns Kari vollkommen konsequent erzogen. Mehr dazu steht unter dem Link „Gesundheit“. Nur frisch Gekochtes, Bio-Fleisch (ausschließlich Muskelfleisch), Gemüse, Bananen, kein Salz oder Gewürze. Darf man derart gesunde Nahrung „Futter“ nennen??

Leckerli

Konsequent umgesetzte Neugierde eines Akita auch in Sachen Ernährung spiegelt sich merklich im Verhalten der Familie; auf den Tischen bleiben keine vergessenen Kekse, Bonbons oder Brotscheiben mehr. Als Trost für die Vergesslichen:  ein heimlich und restlos verputztes Päckchen „After Eight“ schadet einem Akita nicht im geringsten! Es bleiben keine Rückstände von der Schokolade, sie wird sorgfältig bis auf den Hauch eines Geruchsrestes beseitigt. Nur die Papierchen muss man alleine in mühsamer Arbeit aus unmöglichen Ecken entfernen.

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Wer ist hier der Boss?

– wehe der Hündin, die die Frechheit besäße, diese Frage auf Karis „Territorium“ zu stellen!

Unsere erste Erfahrung zu diesem Thema verdanken wir der Hundeschule. Voller Hoffnungen auf schnelle Erziehungserfolge kommen wir (Darius und Martin) mit einem lustig trottenden, wuscheligen, runden Welpen zur sorgfältig ausgewählten Hundeschule und auf unser fröhliches „Guten Tag“ antwortet ein Trainer-Chor unisono: „Gott, wieder ein Akita!“ Von dramatisch über den Köpfen geschlagenen Händen ganz zu schweigen…

Nach drei Besuchen in der „Hunde-Sozialisierungsanstalt“ war Kari unter den Welpen-Damen die Chefin (wilde Spiele mit Jungs waren Klasse!), im Alter von fünf Monaten vorzeitig zur Erwachsenen-Gruppe versetzt: „Der Rüpel macht uns alle Welpen kaputt!“
ruepel

Im Alter von sieben Monaten gingen sie und die bisher unangefochtene Chef-Hündin sich in einem Mindestabstand von 10 Metern aus dem Weg, ohne sich eines Blickes zu würdigen. `Ist nicht einfach mit dem Akita, noch viel Arbeit vor uns!

Fairerweise muss man zugeben, Karis systematische Entwicklung und unsere immer größere Erfahrung fruchten auch in dieser Beziehung. Sie büxst nicht mehr aus (Hurra!) und lässt sich abrufen (nochmals -Hurra!), daher sind die unerwünschten Kontakte mit anderen Hunden wesentlich einfacher zu vermeiden. Raufereien gab es bislang keine (toi-toi-toi), das Dominanzgebaren beschränkt sich auf perfektes Schauspiel eines furchtbar bösen Akitas.

Kann solch ein Weib Freunde haben? Selbstverständlich -die JUNGS! Bei den Rüden durchläuft unser Akita eine erstaunliche Metamorphose-; diesmal spielt sie überzeugend ein liebes, zierliches Mädchen, bis gewisse Grenzen erreicht sind. Dann kommt wieder eine Zicke zum Vorschein! Mehr dazu im Kapitel „Freunde & Co.“

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Eine Akita-Dame und ihr Chauffeur

Autofahrten gehören grundsätzlich zu den Super-Erlebnissen. Unter gerade akzeptablen Komfortbedingungen sind die Fahrten im Heck, salopp „Kofferraum“ genannt. Der Vorteil ist, dass Bärchen infolge seiner Größe und Einstiegprobleme wegen der Arthrose auch immer dort reist, da kann sich eine liebe Akita-Dame gemütlich an den starken Mann ankuscheln. Autofahrten der gehobenen Klasse finden schon auf dem Rücksitz statt. Das Herrchen bastelte mal eine Verlängerung für den mittleren Sitz, so kann sich Kari ordentlich ausstrecken, beim Bedarf die müde Schnauze an die Mittelarmlehne legen oder sitzend die  schnell vorbei rauschende Landschaft bewundern.

Die absoluten Höhepunkte sind sehr selten, aber immerhin – die Fahrten auf dem Beifahrersitz! In diesem Falle benimmt sich Kari sehr damenhaft, rechte Pfote immer elegant an der Armlehne, der Sicherheitsgurt „muss“ angelegt werden (sonst gilt die Fahrt nicht!); dann dürfen alle Verkehrsteilnehmer Karis Schönheit und Klugheit bewundern.
Fahrten

Es stört sogar nicht, dass auf einen gelegentlich mit dem Finger gezeigt wird! Nur das Herrchen entfernt unverständlicherweise immer wieder die Nasenabdrucke von den Seitenfenstern, resigniert und murrisch: „Warum tue ich mir nur das an?     Andere Hunde reisen in Anhängern, die Akita aber nicht. Verwöhnte Akita-Rotznase!“